Interview mit Katja Dederichs von „Mamiversum“ – Teil 2

Gestern konntet ihr im 1. Teil des Interviews mehr über das Mamiversum und das Familienleben von Katja erfahren. Heute geht es im 2. Teil des Interviews um Katja’s Ansichten zu den Themen Abendroutine und Gute-Nacht-Geschichten.

Wie sieht eure typische Abendroutine aus, bevor es Zeit ist, ins Bett zu gehen? Gibt es bestimmte Rituale, die ihr jeden Abend befolgt?

Meistens schauen wir mit den Kids etwas altersgerechtes im Fernsehen, wenn ich die drei Jüngsten ins Bett bringe, guckt mein Mann z.B. eine Autoschrauber-Serie mit den Mittleren. Nach dem Zähneputzen bringe ich sie einzeln ins Bett, es wird noch was erzählt, viel gekuschelt, ein Buch vorgelesen (beliebt war „Oma & Frieder“ oder „5 Freunde“) oder sie dürfen unseren Podcast hören. Während ich aber bei den ersten Kindern noch täglich vorgelesen habe, ist das mit der Anzahl der Kinder deutlich weniger geworden. Da die Kinder etappenweise ins Bett gehen, zieht sich das den ganzen Abend hin und man möchte als Eltern einfach auch mal Feierabend haben.

Warum ist eine feste Abendroutine für dich und deine Familie wichtig? Welchen Einfluss hat sie auf das Einschlafverhalten deiner Kinder?

Gerade bei den jüngeren Kindern ist eine feste Struktur sehr wichtig, sie brauchen sich wiederholende Abläufe, auf die man sich verlassen kann. Das schafft Sicherheit! Und wenn man das noch mit einer guten Kuscheleinheit verbindet, steht einem geborgenen Schlaf nichts mehr im Wege!

Wie integrierst du Gute-Nacht-Geschichten in die Abendroutine deiner Kinder? Welche Bedeutung haben sie für dich und deine Familie?

Wie gesagt bei den ersten Kindern waren Gute-Nacht-Geschichten ein fester Bestandteil der Abendroutine. Ich habe mich zu den Kids aufs Bett gesetzt, wer wollte, kuschelte sich an mich und dann ging`s los. Wir mochten Abenteuergeschichten oder aber auch lustige Familiengeschichten. Das gab dem Tag einfach den runden Abschluss.

Erzählst du deinen Kindern manchmal selbst ausgedachte Geschichten? Wenn ja, kannst du eine kurze Geschichte teilen, die besonders gut angekommen ist?

Katja Dederichs von "Mamiversum"

Meine Mutter hat sich manchmal Geschichten ausgedacht, eine davon ist mir hängen geblieben, die ich meinen Kindern heute noch etwas ausgeschmückt erzähle. Sie handelt von einem kleinen Vogel TschipTschip, der nicht auf seine Mama hörte und zu weit weg vom Baumhaus flog. Als er das bemerkte, befand er sich in großer Gefahr, weil ein Raubvogel ihn verfolgte. Dies bekam ein Specht mit und klopfte schnell ein Loch in seinen Baumstamm, so dass der kleine Vogel dorthin fliehen konnte. Als die Gefahr vorüber war, begleitete der Specht TschipTschip nach Hause. Er wurde dort von der aufgebrachten Vogelmama mit einem Kuchen verwöhnt und wurde zum besten Freund der Familie. Von da an hörte TschipTschip natürlich immer auf seine Mutter.

Siehst du Gute-Nacht-Geschichten auch als pädagogisches Werkzeug, um bestimmte Werte oder Lektionen zu vermitteln? Wie setzt du dies um?

Anhand der Gute-Nacht-Geschichte meiner Mutter kann man gut ablesen, welche Werte ihr wichtig gewesen sind, z.B. man soll auf seine Eltern hören, die möchten einen beschützen oder das Thema Sozialkompetenz wird über den Specht vermittelt. Man kann sehr gut im Rahmen von Geschichten und Märchen den Kindern Lektionen über das Leben lehren, das finde ich persönlich großartig. Ich mache das mittlerweile über den Muttersöhnchen Podcast, wenn bei uns ein Thema aktuell ist, wird das oft gleich im Podcast mit meinem achtzehnjährigen Sohn besprochen. Ich bekomme dadurch direkt Feedback von einer Generation, die zwischen mir und meinen jüngsten Kindern liegt. Auch solche Medien können Werte und Lektionen vermitteln.

Was würdest du Eltern raten, die Schwierigkeiten haben, eine Abendroutine zu etablieren oder die richtigen Gute-Nacht-Geschichten für ihre Kinder zu finden?

Eine tägliche Abendroutine sollte eine Selbstverständlichkeit sein, davon profitieren sowohl die Eltern als auch der Nachwuchs. Wenn einem aber das Vorlesen nicht so liegt, braucht man dies nicht zu erzwingen. Man kann auch gemeinsam eine schöne Geschichte oder Märchen als Hörspiel genießen und eventuell anschließend darüber ins Gespräch gehen. Wichtig aber ist vor allen Dingen die gemeinsame Zeit mit dem Kind, die ist immer wertvoll und abends ist sie besonders magisch!

Liebe Katja, ein sehr schöner Abschluss unseres Gesprächs! Wir danken dir vielmals, dass du dir Zeit für uns genommen hast und uns einen Einblick in euer Familienleben und deinen Gedanken zur Abendroutine gegeben hast. Wir wünschen euch weiterhin alles Gute, dass ihr alle gesund und munter bleibt und weiterhin viel Spaß habt!

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